Eine andere Freiheit
Darum geht es doch gar nicht!
Das Sie jetzt nervös werden, dafür kann ich doch nichts.
Schauen Sie doch mal genau hin! Woran ist sie denn gekettet, außer an sich selbst? An nichts! Wer tut ihr denn was? Sehen Sie wen? Sie könnte aufstehen und weggehen. Aber nein, sie bleibt. Sie bleibt leidet und – genießt! Oder sehen Sie etwa ein schmerzverzerrtes Gesicht? Ich nicht. Im Gegenteil.
Warum hängen Sie eigentlich an so vielen Dingen, die nicht gut für Sie sind, ja, die Ihnen Schmerzen bereiten, Verletzungen zufügen? Stehen Sie auf und laufen Sie weg! Nein?! Sind Sie Masochist? Oder einfach nur feige? Oder was?
Ist nicht Lust und Last in allem gleichermaßen, sich gegenseitig befeuernd? Und sind es nicht wir, ausschließlich wir, die wir durch unser Selbst daran gekettet sind, weil wir es eigentlich zugleich wollen und nicht wollen?!
Unser „Schicksal“ ist der große Kerkermeister. Wir sind in ihm gefangen, präsentieren uns ergeben. Nehmen alle Schmerzen und Demütigungen entgegen, gleichsam daran leidend und mit Lust darin zerfließend. Es gibt auch diejenigen, die das nicht akzeptieren, sondern dagegen ankämpfen, vielleicht weil sie zu den wenigen Erwachsenen zählen. Vielleicht füttern sie ihr Ego auch nur mit anderem Süßkram.
Schicksal?!? Bin ich mein Schicksal? Bin ich meine Mauern um mich herum? Existiert denn nicht alles, alles, alles was mich ausmacht nur in meinem Ego-Tunnel, sonst nirgends?
Ertragen, genießen oder dagegen ankämpfen, nur nicht aufstehen und weggehen! Denn frei zu sein bedeutet, nicht nur zu wissen das man am Ende allein ist, sondern es zu lieben.